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{Info on A-Infos}
(de) Bericht ueber den 1. Mai '98 in Bradford (en)
From
i-afd_1@anarch.free.de (I-AFD/IFA Bremen - A-Infos.de)
Date
07 May 1998 01:16:00 +0200
Organization
I-AFD/IFA Gruppe Verden
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A - I N F O S N E W S S E R V I C E
http://www.ainfos.ca/
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Der folgende Bericht ueber den 1. Mai im nordenglischen Bradford und die
Tagung '1. Mai '98' wurde am 05.05.98 im englischen Original an den A-Infos
Verteiler verschickt. Uebersetzung: a.c./a-infos kollektiv in deutschland
(a-infos_1@anarch.free.de)
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Bericht ueber den 1. Mai '98 in Bradford
fuer A-Infos verfasst von Andrew Flood
5/Mai/98
Hunderte von AnarchistInnen aus ganz England (und darueber hinaus) zogen
am 1. Mai-Wochenende zu der Kleinstadt Bradford im nordenglischen
Yorkshire. Dort hatte ein anarchistisches Soziales Zentrum, der 1in12
Club, unter dem Motto 'Den 1. Mai Zurueckerobern' (zum zweiten mal in
Folge) eine Veranstaltungswochenende organisiert.
Am Rande und als Teil der Veranstaltungen des Wochenendes fand die Tagung
'1. Mai '98' statt, zu der eine Vielzahl von Gruppen und Personen
aufgerufen hatte, darunter auch jene Mitglieder von Class War [ehem.
anarchistische Foederation in England - Anm. d. Ue.], die beschlossen
hatten, die Organisation aufzuloesen. Sie hatten eine letzte Ausgabe ihrer
gleichnamigen Zeitschrift herausgebracht, um ihre Entscheidung zu
begruenden. Sie kann unter folgender Adresse im Internet abgerufen werden:
http://flag.blackened.net/revolt/last_cw.html
Zu den vom 1in12 Club organisierten Veranstaltungen zaehlte eine
Demonstration und eine Kundgebung im Zentrum von Bradford, bei der es auch
Live-Auftritte gab. Ein Steuck ueber das Leben Durrutis wurde waehrend des
gesamten Wochenendes aufgefuehrt, ebenso wie verschiedene Punk und Folk
Konzerte im Club selbst. Samstagabend gaben 'Fundamental' ein Grosskonzert
im nahegelegenen College, ebenfalls als Teil des Wochenendes. Der 1in12
Club, der sich in einer vierstoeckigen Muehe in der Stadtmitte Bradfords
befindet, war Tag und Nacht ueberfuellt.
Neben den sozialen Veranstaltungen fanden Abends politische Treffen statt
und tagsueber die '1. Mai '98' Tagung. Rund 250 Leute hatten die Anmeldung
zur Tagung bezahlt und verbrachten die Vor und Nachmittage damit, die
Zukunft der revolutionaeren Bewegung in Gruppen von je etwa 20 Personen zu
diskutieren. Ziel dieser Diskussion war nicht, Positionspapiere zu
erstellen und Entscheidungen zu treffen, sondern Raum fuer Meinungs- und
Erfahrungsaustausch zu schaffen.
Am letzten Nachmittag der Tagung kam es zu Berichten aller Gruppen. Daraus
ging hervor, dass die Sitzungen sehr erfolgreich gewesen waren, weit mehr,
als die meisten es erwartet hatten und nahezu jede Gruppe sprach sich
dafuer aus, in naher Zukunft eine aehnliche Veranstaltung zu organisieren.
Es bestand der Eindruck, dass zwar die Unterschiede, die vor der Tagung
existierten, weiterhin bestanden, die Form des Treffens jedoch viele
Barrieren abgebaut und einen offenen und ehrlichen Austausch zwischen
Menschen ermoeglicht hatte, die zuvor Schwierigkeiten hatten, miteinander
zu kommunizieren.
Unmittelbar nach dieser Sitzung gab es 10 Arbeitsgruppen, in denen Leute
zusammenfanden, die praktische Aktivitaeten fuer die Zukunft organisieren
wollten. Ich musste allerdings die Rueckreise antreten, ehe ich von den
Ergebnissen dieser Gruppen erfuhr.
Meinem persoenlichen Eindruck nach hatte die Tagung vielen recht
demoralisierten aelteren AktivistInnen einen erheblichen Antrieb gegeben.
Die anarchistische Bewegung Englands ist - trotz der Tatsache, dass es
viele sehr engagierte und erfahrene AktivistInnen mit guten Kontakten in
ihren Wohnorten und Arbeitsplaetzen gibt - sehr Desorganisiert und
anfaellig fuer Sektierertum. Zweifellos hat die Tagung dazu beigetragen,
die Psychologie dieses Sektierertums anzugehen. Jene Gruppen, die das
Treffen boykottierten, haben eine hervorragende Gelegenheit verpasst, den
Umgang mit Leuten zu erlernen, mit denen sie ueber verhaeltnismaessig
geringe Themen zerstritten sind.
Allerdings laesst sie die zentrale Frage anarchistischer Organisierung
noch offen. Das ist kein Fehler der Veranstaltung, da sie nicht zu dem
Zweck konzipiert war, diese Frage zu beantworten (und in der Tat von
vornherein betonte, dass dies nicht ihr Ziel sei). Dennoch muss gesagt
werden, dass es die Verantwortung jener ist, die Teilnahmen, um
Organisierung/Organisationen zu initieren, die in der Lage sind, den
Anarchismus bekannt zu machen und die breitere Klasse dabei unterstuetzen,
sich auf libertaere Weise zu organisieren. Vielleicht ist das der naechste
Schritt.
Der Aufruf zur Tagung kann unter
http://flag.blackened.net/revolt/inter/mayday98.html
abgerufen werden.
---
Ueber den Autoren: Ich bin ein Anarchist aus Irland, der fuer das
Wochenende nach Bradford gereist war. Mit der englischen anarchistischen
Bewegung bin ich durch Teilnahme an verschiedenen Tagungen und
Veranstaltungen in den letzten 12 Jahren recht vertraut. Ich habe auch am
ersten und zweiten interkontinentalen Treffen in Chiapas und in Spanien
teilgenommen. Obwohl ich Mitglied des Workers Solidarity Movement bin, ist
dies ein rein persoenlicher Bericht ueber das wochenende.
## CrossPoint v3.11 ##
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